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Muss ein an Diabetes erkrankter Mensch auf alles verzichten?

Heute ist Weltdiabetestag

Weltweit leben aktuell mehr als eine halbe Milliarde Menschen mit Diabetes. Frauen, Männer und Kinder in allen Ländern sind davon betroffen. Gemäss Prognosen wird sich diese Zahl in den nächsten 30 Jahren verdoppeln. Leider haben auch heute längst nicht alle Menschen mit Diabetes Zugang zu einer Diabetes-Therapie.

Wie sieht die Situation bei uns in der Schweiz aus?

Nutzen wir unser Privileg, in einem Land leben zu können, wo es einen schlecht eingestellten Diabetes schon fast nicht geben sollte? Auch bei uns sind noch viele Menschen mit Diabetes ungenügend informiert und deswegen auch schlecht eingestellt. Die fachgerechte Information und Begleitung sind das A und O. Es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die einen negativen Einfluss auf den Diabetes haben können: Unwissen, Desinteresse, falsche Einschätzung, falsche Behandlung, Verdrängung – um nur einige zu nennen. Der Aufwand für eine umfassende, fundierte und professionelle Schulung ist nicht gross und kann sehr viele unangenehme, irreversible und teure Folgen verringern. Das ideale Beratungsteam besteht aus dem Hausarzt, bei Bedarf dem Diabetologen, der Diabetesfachberaterin und der Ernährungsberaterin.

Egal in welchem Alter und in welcher Lebenssituation sich jemand befindet, der Diabetes sollte mitberücksichtigt und die Zielwerte individuell festgelegt werden. Ein normaler Blutzucker-Spiegel liegt nüchtern im Bereich bis 5,6 mmol/L und zwei Stunden nach dem Essen bis 7,8 mmol/L. Je nach Diabetes-Typ, Alter, Therapie oder sonstigen Lebensumständen macht es Sinn, die Zielwerte anzupassen.

Einen hohen Blutzucker zu haben ist unvorteilhaft, weil er auf einiges mehr Einfluss hat, als man im ersten Moment denkt! Auf die eigene Energie, auf die Wundheilung, auf die Aufnahme von Nährstoffen, auf die Muskelkraft, auf das Gedächtnis und noch vieles mehr.

Muss ein an Diabetes erkrankter Mensch auf alles verzichten?

Die Umstände sind sehr verschieden und wir unterscheiden zwischen drei Typen.

Beim Diabetes Typ 1 produziert der Körper kein oder zu wenig Insulin. Ohne Insulin können die Körperzellen den Zucker aus der Nahrung nicht mehr aufnehmen. Die Erkrankung beginnt meist in der Kindheit oder Jugend.

Beim Diabetes Typ 2 dagegen wird das Insulin von den Körperzellen immer schlechter aufgenommen und verwertet. Vor allem ältere, aber auch zunehmend junge Menschen, sind heute davon betroffen. Hier spielen der Lebensstil und die Genetik eine wesentliche Rolle.

Von Schwangerschaftsdiabetes spricht man, wenn Frauen, die nicht an Diabetes leiden, während der Schwangerschaft erhöhte Blutzuckerspiegel aufweisen. Dieser Diabetes-Typ verschwindet nach der Geburt wieder.

Möchten Sie mehr über Diabetes erfahren? Lassen Sie sich von Ihrem Vertrauensarzt in eine Beratungsstelle Ihrer Wahl überweisen.

Im «Gesundheits-Kompass» geben Fachleute des Spitals Affoltern Tipps. Kontakt: 044 714 26 68 oder gesundheitskompass@spitalaffoltern.ch.

Kontaktperson

Sonja Del Medico

Sonja Del Medico, Diabetesberaterin HF/Höfa 1, Leiterin Diabetesberatung Spital Affoltern

Tel. 044 714 28 30

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