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Saures Aufstossen? Magenbrennen?

Das kennen Sie bestimmt: Sie müssen unvermittelt aufstossen, der Geschmack des Aufgestossenen ist sehr sauer – möglicherweise geht das Ganze mit Brennen hinter dem Brustbein bis in den Hals ausstrahlend einher. Gelegentlich ist diese Symptomatik auch sehr schmerzhaft.

Was steckt dahinter?

Meistens handelt es sich um eine sogenannte Refluxkrankheit. Das bedeutet, dass der Verschlussmuskel zwischen dem Speiseröhrenausgang und dem Mageneingang ungenügend funktioniert. Dadurch gelangen grössere Mengen an Säure in die Speiseröhre. Nun ist aber die Schleimhaut der Speiseröhre nicht gemacht für den sauren Mageninhalt, sie entzündet sich und es kommt oft sogar zu Verletzungen und kleinen Geschwüren.

Ursachen und Behandlung

Grundsätzlich fliesst bei allen Menschen wenig Säure vom Magen in die Speiseröhre zurück, sie wird aber durch den Speichel sofort wieder in den Magen zurück gespült. Wenn der Verschlussmechanismus und das Zurückspülen in den Magen nicht mehr genügend funktionieren, kann das verschiedene Ursachen haben. Einerseits anatomische Veränderungen wie zum Beispiel ein Zwerchfellbruch, aber auch Übergewicht, sehr üppige und späte Mahlzeiten, saure Nahrungsmittel oder wenig Bewegung. Wenn man diese Ursachen kennt, ist auch klar, wie gegen die Symptomatik vorgegangen werden kann: Ernährungsumstellung, mehrere kleine Mahlzeiten, Vermeidung von sehr späten Mahlzeiten, Gewichtsreduktion, Schlafen mit erhöhtem Oberkörper und genügend Bewegung. Falls diese Massnahmen nicht oder ungenügend helfen, können Medikamente eingesetzt werden, die den Säuregrad des Mageninhalts verringern oder die Schleimhaut der Speiseröhre mit einer Art Schutzfilm auskleiden. Der ungenügende Verschlussmechanismus wird allerdings dadurch nicht behoben, dieser muss operativ korrigiert werden, wenn alle anderen Massnahmen nicht greifen. Hierbei wird die natürliche Barriere zwischen Speiseröhre und Magen wiederhergestellt mit dem Ziel, zu verhindern, dass die Säure in die Speiseröhre zurückläuft. Neue Methoden ermöglichen es heute, einen solche Eingriff auch endoskopisch durchzuführen.

Diagnostische Untersuchung – die Magenspiegelung

Die Magenspiegelung ist die am häufigsten eingesetzte diagnostische Untersuchung zur Beurteilung entzündlicher Veränderungen der Schleimhaut der Speiseröhre. Bei Patienten mit Symptomen einer Refluxkrankheit, die auch besorgniserregende Symptome wie Schluckbeschwerden, Gewichtsverlust, Blutungen aus dem Verdauungstrakt, Erbrechen oder Blutarmut aufweisen, sollte so bald wie möglich eine Magenspiegelung durchgeführt werden. Diese Untersuchung bestimmt die Schwere der entzündlichen Veränderungen in der Speiseröhre und das Vorhandensein von Krankheitskomplikationen. Der endoskopische Befund erleichtert dem Arzt die Auswahl eines Medikaments zur Reduzierung der Magensäure sowie die Festlegung der Behandlungsdauer.

Bei ausgeprägteren entzündlichen Veränderungen dauert die Behandlung also länger. Hier sind die sogenannten Protonenpumpenhemmer besonders wirksam. Leider wird diesen Säureblockern auch sehr viel Negatives nachgesagt. Mittlerweile zeigen aber verschiedene Studien, dass die Protonenpumpenhemmer nicht für alles verantwortlich gemacht werden können. Ein wichtiger Aspekt ist sicher, dass vermehrt Osteoporose auftreten kann. Entsprechend ist es nötig, bei einer Dauertherapie mit Säureblockern die Knochendichtemessungen regelmässig durchzuführen.

Kontaktperson

Dr. med. Radovan Prijic

Dr. med. Radovan Prijic, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie

Tel. 044 714 39 13

 

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