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Was bedeutet Triage in der Notfallaufnahme?

Im Notfallzentrum treffen Patientinnen und Patienten mit unterschiedlich ausgeprägten Erkrankungen bzw. Verletzungen aufeinander. Notfallpatienten mit Bagatellerkrankungen oder mit komplexen Beschwerdebildern warten gleichzeitig auf eine Behandlung. Prinzipiell sollte die Diagnostik und Therapie bei jedem Patienten zeitnah durchgeführt werden, unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung oder Verletzung.

Bei hohem Patientenaufkommen verzögert sich die Patientenversorgung unweigerlich. Um kritisch kranke Patienten korrekt zu erkennen, müssen die Betroffenen bereits bei der Vorstellung zeitnah identifiziert und zum richtigen Zeitpunkt der richtigen Behandlung zugeführt werden.

Dies ist die sogenannte die Triage. Das Wort «Triage» kommt aus der französischen Sprache und wird vom Verb «trier» = sortieren abgeleitet. Die Triage hilft, Patienten mit zeitkritischem Handlungsbedarf strukturiert zu erkennen und gilt als erste Massnahme nach dem Eintreffen im Notfallzentrum.

Anhand des Gesprächs erfolgt die ESI-Einteilung: Der Emergency Severity Index ist ein fünfstufiger Algorithmus, der die Patienten mit hoher Behandlungsdringlichkeit identifiziert und kritisch kranke Patienten einer bevorzugten Behandlung zu teilt.

Die Patienten werden von einer erfahrenen Pflegefachperson vom Warteraum ins extra dafür vorgesehene Triage- Zimmer begleitet. Dort können auch persönliche und intime Informationen mit grösstmöglicher Sorgfalt besprochen werden. Auf eine Begrüssung durch Händeschütteln wird aus Hygiene- und Eigenschutzgründen verzichtet. Ist das Sitzen aus krankheitsbedingten Gründen nicht möglich, findet die Triage in einer der Kojen im Liegen statt.

Während des Triagegesprächs werden die genauen Beweggründe für das Aufsuchen des Notfallzentrums erfragt, zeitliche Abläufe festgehalten sowie die aktuellen Symptome und die gesundheitliche Vorgeschichte erfasst.

Das Gespräch erfolgt in einer systematischen Abfolge, angefangen mit dem aktuellen Ereignis. Erfragt wird unter anderem welche Symptome vorliegen, ob Allergien bekannt sind, ob eine medizinische Vorgeschichte besteht, welche Medikamente regelmässig oder neu eingenommen werden und wann die letzte Nahrungsmittelaufnahme stattfand.

Bei kreislaufrelevanten Ursachen oder einem Verdacht auf eine Infektion werden sogleich die Vitalparameter wie Atmung, Herztätigkeit, Bewusstsein und Körpertemperatur gemessen und dokumentiert.

Alle gesammelten Informationen werden bereits während des Gesprächs digital dokumentiert und erscheinen zeitgleich auf einem Bildschirm im Stationszimmer des Notfallzentrums. Die Notfallärzte, Notfallpflege und weitere Fachpersonen können anhand dieser Informationen die ersten Behandlungsschritte sehr schnell einleiten.

Die Triage sollte nicht länger als fünf Minuten dauern. Anschliessend an die Triage werden die Patienten zur Liegekoje oder ins Behandlungszimmer begleitet.

Kontaktperson

Karin Jönsson

Leiterin Pflege Notfallzentrum

Tel. 044 714 26 68

 

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