Geschichte des Spitals Affoltern

Das Spital Affoltern blickt auf eine wechselvolle und über 120-jährige Geschichte zurück. Gegründet 1902 als Kranken-Asyl entwickelte es sich über die Jahrzehnte von einem Landspital zu einem weitherum angesehenen Spital mit überregionalen Schwerpunkten.

In seinen Anfängen als Kranken-Asyl bot das Spital auf zwei Etagen Raum für 30 Patientinnen und Patienten. Betreut wurden sie von vier Krankenschwestern und einem Arzt. Von Beginn an waren die Verantwortlichen darauf bedacht, in der Medizin mit der Zeit zu gehen. Und 1903, nur kurz nach der Eröffnung, kaufte das Kranken-Asyl als erstes Landspital im Kanton Zürich einen Röntgenapparat.

Während der fortschrittliche Geist das Spital Affoltern bis heute prägt, ist es bezogen auf seine Grösse im Vergleich zu seinen Anfängen nicht mehr wiederzuerkennen: Rund 550 Mitarbeitende, davon 30 Auszubildende, setzen sich täglich für das Wohl der Patientinnen und Patienten ein. Das Spital Affoltern besitzt heute in den Bereichen Altersmedizin, Palliative Care, Psychiatrie mit Mutter-Kind-Abteilung und Psychotherapie überregional anerkannte Kompetenzzentren. Behandlungen der Inneren Medizin wie die Multimodale Schmerztherapie, umfassende ambulante Leistungen, ein Dialysezentrum mit Nieren-Sprechstunde, ein Zentrum für Pneumologie und Schlafmedizin sowie ein 24h-Notfallzentrum für die Region runden das Angebot ab.

Das Spital Affoltern arbeitet in interprofessionellen und interdisziplinären Teams, um Menschen ganzheitlich – physisch und psychisch – zu behandeln. Die hohe Weiterempfehlungsrate zeugt vom grossen Vertrauen in das Spital Affoltern und seine Mitarbeitenden.

Chronologie

Die Chronologie der wichtigsten Ereignisse zeigt, wie sich das einstige Kranken-Asyl zu einem modernen Spital entwickelt hat. Was hinter den Jahreszahlen verborgen bleibt, ist die Offenheit, die Innovationsfreude und die Weitsicht der hier arbeitenden Menschen, die diese schöne Geschichte erst ermöglicht haben.

Chronik der Entwicklung und Ereignisse

1902 Das Krankenasyl für 30 Patienten entsteht. Vier Krankenschwestern und ein Arzt betreuen es. Die Zeit des Ersten Weltkrieges macht auch dem Krankenasyl zu schaffen. Die Bevölkerung hilft mit Spenden.

1930 Die erste Erweiterung entsteht: ein Neubau für 70 Patienten.

1958 Der nächste Ausbau ist abgeschlossen. Ein Zweckverband wird gegründet, an dem sich alle 14 Gemeinden des Bezirks beteiligen. Sie verpflichten sich, die Defizite gemäss ihren Steuererträgen zu übernehmen.

1972 Das neue Heim für chronisch Kranke wird eröffnet und 1974 das Tagesheim Geriatrie.

1980 Die kantonale Gesundheitsdirektion will die Gebärabteilung schliessen. Das scheitert jedoch am Widerstand der Bevölkerung.

1986 Das Alterspflegeheim Sonnenberg entsteht. Zudem bewilligt der Regierungsrat weitere Ausbaupläne.

1989 Die kunst- und ausdrucksorientierte Psychotherapie wird initiiert und das Spitalleitbild dokumentiert erstmals den ganzheitlichen medizinischen Ansatz.

1992 Eröffnung Tagesheim Psychiatrie.

1998 Die 'Spitalliste' wird eingeführt und bringt das kleine Bezirksspital in Bedrängnis. Erneut zeigt die Bevölkerung grosse Sympathie und Solidarität.

2004 Der gemeindenahe Psychiatriestützpunkt wird eröffnet. Einziges Akutspital im Kanton Zürich mit integrierter psychiatrischer Klinik. Zusätzlicher Leistungsauftrag für Mutter- und Kind-Angebot (postpartale Depression nach der Geburt).

2006 Der Bettenpavillon für Zusatzversicherte wird eröffnet und das Spital erhält den Auftrag, ein Kompetenzzentrum für Palliativmedizin aufzubauen.

2010 Eröffnung und Inbetriebnahme des Kompetenzzentums Palliative Care.

2019 Auflösung des Zweckverbandes Spital Affoltern und Langzeitpflege. Schliessung der Geburtenabteilung per Ende Jahr.

2020 Das Akutspital wird rückwirkend in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) und die Langzeitpflege in eine interkommunale Anstalt (IKA) überführt. Die Langzeitpflege wird zu Pflegezentrum Sonnenberg umbenannt.

2022 Schliessung der Chirurgie per Ende Jahr.

2023 Eröffnung Dialysezentrum und Zentrum für Pneumologie und Schlafmedizin an der Obstgartenstrasse direkt beim Bahnhof Affoltern.

 

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Spitals Affoltern hat die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Affoltern ein Buch publiziert: «100 Jahre Bezirksspital Affoltern». Es enthält viele Schilderungen und spannende Einblicke in die ersten 100 Jahre des Spitals.