Symptome, Ursachen und Gefahren einer Schluckstörung
Wussten Sie, dass wir etwa 1500-mal täglich schlucken? Beim Schlucken handelt es sich um einen komplexen Vorgang, bei dem Speichel, Nahrung, Flüssigkeit oder Sekret vom Mund bis in den Magen transportiert werden.
Da sich Luft- und Speisewege anatomisch kreuzen, ist der Schutz der tiefen Atemwege beim Schlucken essenziell. Rund 25 Muskelpaare sind zusammen mit Nerven und Reflexen am Schluckvorgang beteiligt. Funktioniert dieses Zusammenspiel nicht, spricht man von einer Schluckstörung, einer sogenannten «Dysphagie».
Symptome, Ursachen und Gefahren einer Schluckstörung
Auf welche Anzeichen sollte geachtet werden? Schluckstörungen können sich unter anderem in Form von Schwierigkeiten bei der Aufnahme bestimmter Speisen oder Getränke, durch Husten, Räuspern oder Würgen im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme, durch einen veränderten Stimmklang, durch Schmerzen beim Schlucken oder in Form eines Fremdkörpergefühls im Rachen oder in der Brust nach dem Schlucken äussern.
Zu den häufigsten Ursachen einer Schluckstörung zählen:
- Neurologische Ursachen, unter anderem im Zusammenhang mit einem Schlaganfall, bei Erkrankungen wie Parkinson, Amyothropher Lateralsklerose, Multipler Sklerose, bei Schädel-Hirn-Trauma oder bei Demenz
- Strukturelle Ursachen wie Tumoren, Veränderungen nach Operation oder Bestrahlung, Entzündungen oder Verengungen
- altersbedingte Ursachen wie beispielsweise Veränderungen in der Wahrnehmung, Abnahme der Elastizität des Bindegewebes oder Mundtrockenheit
Gefahren eines gestörten Schluckakts:
- Material gelangt in die Atemwege (Lungenentzündung und / oder Erstickungsgefahr)
- Mangelernährung (Gewichtsverlust, Mangel an lebenswichtigen Stoffen)
- Dehydration (gestörter Wasser- und häufig auch Elektrolythaushalt)
- Verlust an Lebensqualität (reduzierter Ess- oder Trinkgenuss)
- Sozialer Rückzug (Vermeiden von Essen oder Trinken in Gesellschaft
Diagnose und Therapie
Welches Vorgehen empfiehlt sich bei Verdacht auf eine Schluckstörung? Die Diagnose einer Schluckstörung wird in Form einer fachärztlichen Untersuchung, in der Regel durch die Fachbereiche der HNO (Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde) oder Phoniatrie gestellt. Je nach Art der Symptomatik werden Disziplinen wie Gastroenterologie oder Neurologie hinzugezogen.
Die Behandlung einer Schluckstörung ist abhängig von deren Ursache. Behandlungsmöglichkeiten können Konsistenzanpassungen der Nahrung, eine auf die jeweilige Problematik ausgerichtete Schlucktherapie durch Fachpersonen der Logopädie oder Dysphagietherapie sowie operative Eingriffe sein.
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Inge Haid