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Mikropausen im Alltag

In unserer westlichen Wissensgesellschaft findet seit längerer Zeit ein Wechsel statt weg von der Körperarbeit hin zur Kopfarbeit. Mit dem Homeoffice hat die Arbeit auch Eingang in unsere Wohnzimmer gefunden. Die Flexibilisierung sowie Digitalisierung beschleunigen Arbeitsprozesse. Der Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben ist deshalb wichtiger denn je – zumal die Grenzen fliessend sind. Nur wenn sich Körper und Geist regelmässig und ausreichend erholen können, sind wir zu Höchstleistungen fähig.

Wer kennt diese Situationen nicht?
Die Konzentration fällt ab nach dem Essen, die Muskeln sind verspannt vom Sitzen oder die Augen sind müde. Wie können das Wohlbefinden und die Konzentration am Arbeitsplatz erhöht und erhalten werden? Eine einfache und wirksame Methode ist das Einbauen von sogenannten Mikro- oder Kurzpausen im Alltag.

Was sind Mikropausen genau?
Kurze Arbeitspausen von wenigen Sekunden bis hin zu einigen Minuten werden Mikropausen genannt. Diese Kurzpausen sind im Arbeitsalltag dazu da, um zum Beispiel die Konzentration zu steigern, den Stress zu reduzieren oder Blockaden zu überwinden.

Welche Meinung vertritt die Wissenschaft?
Knapp 20 Studien werten den Einfluss von Kurzpausen auf Energie, Müdigkeit und Leistungen aus. Die Ergebnisse zeigen, dass Mikropausen das Energielevel erhöhen und die Müdigkeit verringern. Regelmässige Kurzpausen reduzieren das Abschweifen der Gedanken und Fehler. Wichtig ist jedoch ebenso, dass solche Kurzpausen keinesfalls längere Pausen oder Ruhetage ersetzen können. Ebenso sollte man nicht aus gefühlter Zeitnot auf Pausen verzichten.

Wie kann ich konkret Mikropausen in meinen Alltag integrieren?
Bei einer Mikropause ist es nicht nötig, viele Minuten zu investieren. Folgende Beispiele sollen als Anregung dienen:

  • Die Augen für kurze Zeit schliessen
  • Den Unterkiefer kurzzeitig hängen lassen
  • Aus dem Fenster in die Ferne schauen
  • An der frischen Luft ein paar Mal kräftig durchatmen
  • Treppen steigen
  • Blinzeln
  • Wasser, Tee oder Kaffee holen gehen
  • Einen Spaziergang machen

Eine kurze Gehpause kann einiges bewirken. Spazierengehen verbessert die Körperdurchblutung und stärkt die Konzentration. So kann ein täglicher, kleiner Spaziergang an der frischen Luft in einer Mittagspause hilfreich sein. Auch trinken wirkt nicht nur erfrischend, sondern auch beruhigend. Denn unser Gehirn benötigt genügend Flüssigkeit, um optimal funktionieren zu können. Nicht selten steckt eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr hinter Kopfschmerzen.

Die passendste Mikropausen-Form für sich selber findet sich nur im individuellen Ausprobieren. In diesem Sinne wünsche ich allzeit «Guets Päusli!»

Fabian Kraxner, Oberarzt Psychiatrie, Spital Affoltern

 

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Sie erreichen uns unter gesundheitskompass@spitalaffoltern.ch oder Telefon 044 714 26 68.

 

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